30-10-2012, 22:16
Zu 1. Mose 3, 22 - 24, Lutherübersetzung:
Unser Denken ist weitgehend hellenistisch geprägt. Wir würden eine Lebenssituation, eine solche Mühsal, vielleicht als Notwendigkeit beschreiben, die es zu bewältigen gilt.
Die Überlegungen zum "Konkurrenten" Gottes sind als Warnung vor Überheblichkeit (Hybris) zu begreifen. Das hat wiederum nichts mit Gott zu tun, sondern mit der Irrtumswahrscheinlichkeit des Menschen.
(30-10-2012, 20:39)Lelinda schrieb: Mir drängte sich nämlich schon damals der Gedanke auf, dass Gott Angst hatte, dass der Mensch ihm gleichrangig werden könnte, wenn er vom Baum des Lebens aß, und dass Gott die Menschen nicht aus dem Paradies trieb, um sie zu bestrafen, sondern um eine solche Entwicklung zu verhindern. Als ob er Angst vor einem gleich starken Konkurrenten gehabt hätte.Genau! Ich hatte diese Schwierigkeit, bis mir klar wurde, dass die Bibel ein Mythenbuch ist. Sie erzählt in bildhafter Sprache über das menschliche Dasein. Die Alten Israeliten erzählen grundsätzlich zu allen vorgefundenen Eigenarten des Lebens (hier: die Mühsal des Ackerbaus) eine "Werdensgeschichte" (frei nach Eugen Drewermann), welche die Situation als von Gott verursacht erscheinen lässt.
Diesen Eindruck habe ich mir als Kind noch verboten, aber er hat sich auch jetzt, viele Jahre später, noch immer nicht geändert.
Unser Denken ist weitgehend hellenistisch geprägt. Wir würden eine Lebenssituation, eine solche Mühsal, vielleicht als Notwendigkeit beschreiben, die es zu bewältigen gilt.
Die Überlegungen zum "Konkurrenten" Gottes sind als Warnung vor Überheblichkeit (Hybris) zu begreifen. Das hat wiederum nichts mit Gott zu tun, sondern mit der Irrtumswahrscheinlichkeit des Menschen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard