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Pastore die aufgeben * zukünftig keine Rarität mehr
#61
Die Frage ist meines Erachtens vielmehr ob ein Pastor nicht vorher alles getan hat um entsprechend
entschieden umzusteuern. Es ist doch mehr als richtig, wenn man gegenüber dem Kirchenvorstand bspw.
klar macht, dass eine Überforderung wegen unzumutbarer Arbeitsdichte droht und zu spürbaren
Qualitätseinbußen führen wird.

Da dies nicht von heute auf morgen geschieht - ist hier ein ehrlicher und schonungsloser Umgang sinnvoll.
> wenn man dann immer noch meint alleine zu sein mit all dem Ärger, muss man sich halt ans Bistum bzw. der
oberste Kirchenführung wenden.

Es gilt zu vermeiden, dass man leichtfertig und voreilig den Brocken hinschmeißt ohne das vorher einmal
mit anderen Kirchenverantwortlichen erörtert zu haben. Wenn das nämlich schule macht verstärkt das
den öffentlichen Eindruck einer "sterbenden Ortskirche" ...
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#62
(26-09-2019, 12:24)Kreutzberg schrieb: Da dies nicht von heute auf morgen geschieht - ist hier ein ehrlicher und schonungsloser Umgang sinnvoll.


Warum sollte in einer christlichen Kirche ein schonungsloser Umgang sinnvoll sein ??

Ja - Ehrlichkeit ist immer gut, man soll das Problem beim Namen nennen ohne zu beschönigen
aber dennoch sollte der Umgang miteinander respektvoll sein.
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#63
Es gibt ein Wort, das mir, im Blick auf Kirche und Pfarramt, nicht behagt. Es ist der Begriff "Qualitätseinbuße". 
Ich bin nicht davon überzeugt, das die Qualität pfarramtlichen Handelns sich in irgend einer Weise messen lässt.
Aber ich weiß, dass jeder Pfarrer nur die Zeit für seine Dienste hat, die er sich nimmt.
Daneben sollte nicht vergessen werden, dass ein Pfarramt nicht nur aus dem Pfarrer besteht. Wer, als Sekretärin in solch einem Amt sitzt, hat meist mehr mit den Wehwehchen der Gemeindeglieder zu tun, als der Pfarrer selbst. Vorausgesetzt, er hat Vertrauen in seine Sekretärin und unterstützt sie, wo es notwendig ist.
Ich kenne es auch nur so, dass der Pfarrer den Kirchenvorstand leitet und nicht umgekehrt. Von daher ist a) das offene und deutliche Gespräch selbstverständlich und b) weiß der Pfarrer, wie er seine Leute zu führen hat. Hier gibt es dann auch noch eine Loyalitätsfrage, die, vor allem anderen, geklärt sein muss.
Jammern jedenfalls hilft nicht.
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#64
(27-09-2019, 14:22)Herodotus schrieb: Es gibt ein Wort, das mir, im Blick auf Kirche und Pfarramt, nicht behagt. Es ist der Begriff "Qualitätseinbuße". 


Auch ich finde dieses Wort nicht sinnvoll
Es stammt aus der Welt des Konsums, aus dem Marketing

Manche verwenden solche Wörter in guter Absicht, weil sie auf die vielen ehemaligen Christen zugehen wollen (die teilweise noch in der Kirche stecken weil sie aus familiärer oder beruflicher Rücksicht nicht austreten wollen obwohl sie längst keine Christen mehr sind) und weil sie irrigerweise hoffen, sich mit "cooler" Ausdrucksweise beliebt machen zu können

Andere verwenden solche Wörter um der Kirche zu schaden, um sie auf den Wert eines Servicebetriebes herabzudrücken

Eine Kirche, die diesen Weg beschreiten würde, wäre eine sinnlose Organisation, eine karitative Organisation unter vielen, und wäre bald kaputt

Die Nichtgläubigen würden bald zu den GRÜNEN abwandern, weil sie sich da besser verstanden fühlen und weil die in diesem Sinn viel effizienter agieren

Die Gläubigen würden bald zur PIUSBRUDERSCHAFT abwandern, oder zu BIBELFUNDAMENTALISTISCHEN GRUPPEN
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#65
(27-09-2019, 21:46)Sinai schrieb: Manche verwenden solche Wörter in guter Absicht, weil sie auf die vielen ehemaligen Christen zugehen wollen (die teilweise noch in der Kirche stecken weil sie aus familiärer oder beruflicher Rücksicht nicht austreten wollen obwohl sie längst keine Christen mehr sind) ...
"Kein Christ (mehr) zu sein", ist kein Urteil, das sich objektivieren lässt. M. a. W. ein solches Urteil kann von niemand gefällt werden und geht an der Sache vorbei. Ich selbst kann sehr gut damit leben, dass die ganze christliche Mythologie zwar den Glauben fördern soll, es aber nur partiell tut - aber noch ganz andere, schlimme Nebenwirkungen zeigt. Christ ist, wer getauft ist!

(27-09-2019, 21:46)Sinai schrieb: Eine Kirche, die diesen Weg beschreiten würde, wäre eine sinnlose Organisation, eine karitative Organisation unter vielen, und wäre bald kaputt

Die Nichtgläubigen würden bald zu den GRÜNEN abwandern, weil sie sich da besser verstanden fühlen und weil die in diesem Sinn viel effizienter agieren
Verstehe ich nicht. Das hat doch miteinander nichts zu tun! Außerdem lautet das Thema: "Pastore die aufgeben ...", und damit hat das "Marketing der Kirche" ebenfalls nichts zu tun (zumindest fällt mir kein logischer Zusammenhang ein).

(27-09-2019, 21:46)Sinai schrieb: Die Gläubigen würden bald zur PIUSBRUDERSCHAFT abwandern, oder zu BIBELFUNDAMENTALISTISCHEN GRUPPEN
Das kann einer allzu liberalen Kirche tatsächlich passieren. Aber auch hier: Welcher Zusammenhang besteht mit dem Thema?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#66
Es gibt sehr wohl einen Zusammenhang zwischen bestimmten, am Kommerz angelehnten Versuchen innerhalb der Kirche und dem "Aufgeben" von Pastoren. Wenn das, was ein Pfarrer zu leisten hat, zu einer Dienstleistung verkommt, dann wird das ganze Selbstverständnis dieses Berufsstandes untergraben.
Dann geraten jene, die sich für das Amt entscheiden, unter einen Erfolgsdruck, dem sie nicht gerecht werden könnten, weil es, in diesem Beruf keine messbaren Erfolge geben kann.
Es sei denn, man versteht darunter die pure Anzahl von Amtshandlungen usw.
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#67
@ Herodotus

Eine messbare Leistung (ein messbarer Erfolg) könnte m. E. beispielsweise sein, wie gut oder schlecht es ein Pfarrer versteht, seine Kirche(n) voll oder leer zu predigen.

Viele Grüße
Herbert
Vorsicht: Lesen, was verständlich geschrieben ist, gefährdet die Dummheit.
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#68
(29-09-2019, 20:23)Herbert schrieb: Eine messbare Leistung (ein messbarer Erfolg) könnte m. E. beispielsweise sein, wie gut oder schlecht es ein Pfarrer versteht, seine Kirche(n) voll oder leer zu predigen.

Da hast du vollkommen recht.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#69
Das ist vollkommen falsch. Natürlich gibt es "schlechte" Prediger. Aber das bedeutet nicht, dass ihre Gottesdienste weniger besucht werden.
Der Besuch des Gottesdienstes wird immer noch, vor allem auf dem Lande, durch Tradition geregelt.
Ob die Predigt gut oder schlecht war? Das ist selten ein Kriterium.
Höchstens in Stadtgemeinden, die da besondere Ansprüche haben.
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#70
(01-10-2019, 19:41)Herodotus schrieb: Ob die Predigt gut oder schlecht war? Das ist selten ein Kriterium.
Höchstens in Stadtgemeinden, die da besondere Ansprüche haben.

Auch Traditionen müssen  mit der Zeit gehen. Ist wie mit der Politik. Jene die Verstand haben, die mitdenken, die den Unterschied zwischen ICH und WIR im Zusammenhang und von der Abhängigkeit her begriffen haben, die ziehen sich irgendwann frustriert zurück, wenn die Innovationen fehlen.. Auch auf dem Land.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#71
Es ist ungeachtet dessen sicherlich eine gewagte These wenn man behauptet, dass der Trend zu Pastoren die aufgeben sich verstärken muss damit im Vatikan endlich ein ernsthafter Handlungsdruck entsteht.

Es sei an dieser Stelle jedoch darauf hingewiesen, dass einige Pastöre die Spannungen durch innerliche Kündigung versuchen zu bewältigen. Das ist dann noch eine andere Seite dieses vielschichtigen Problems ...
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#72
(02-10-2019, 11:31)Kreutzberg schrieb: Es sei an dieser Stelle jedoch darauf hingewiesen, dass einige Pastöre die Spannungen durch innerliche Kündigung versuchen zu bewältigen. Das ist dann noch eine andere Seite dieses vielschichtigen Problems ...

Ich hab immer noch nicht richtig verstanden, um wen es hier eigentlich geht. "Der Pastor" hat mit "katholisch" und Papst ansonsten nicht viel zu tun. Katholische "Feldwebel" nennt man Priester und nicht Pastoren.

Dass der Katholischen Kirche heutzutage der Nachwuchs an Priestern fehlt, hat nicht einen, sondern ziemlich viele Gründe gleichzeitig.
Dass Priester hinschmeißen, hat nicht alleine mit Überforderung zu tun. Priester werden heutzutage einfach nicht mehr so ernst genommen, wie das früher mal der Fall war. Die einstmals über jeden Zweifel erhabene Autorität von Herrn "Hochwürden", hat nicht mehr  den gesellschaftlichen Status, den dieser Titel früher mal hatte. Heutzutage kann jeder dem Pfarrer mal frei seine eigene Meinung sagen. Ein Theologiestudium reicht schon lange nicht mehr, um ausreichend Gegenargumente vorbringen zu können, wenn dem Pfarrer diese Meinung nicht gefällt.

Frust ist das Ergebnis vieler Gegenwinde. Der einfache katholische Feldwebel hat auch und vor allem unter den altbacken katholischen Oberkomandeuren zu leiden, die ihre Kariere zu einer Zeit begannen, als die Prügelstrafe noch zur rechten Glaubenserziehung gehörte und Schwule lieber ins Kloster, als in den Knast gingen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#73
Danke das ist ein wichtiger Hinweis. Es ist aber nicht ganz klar, ob man hier nicht vielmehr von einer zunehmend
selbstbewussten Laienschar ausgehen muss.

Wenn ein Pastor bei dieser Sachlage mal "Contra" bekommt ist das doch kein Grund für tiefgreifenden Frust,
insofern die Gegenargumente wenigstens halbwegs konstruktiv sind.

Das wäre doch eher ein Zeichen einer lebendigen Gemeinde. Sollte hier jedoch Respektlosigkeit beklagt werden
sollte man das auch offen sagen. Das ist natürlich so gesehen dann eine vollkommen andere Problemstellung.

Eine gute Absprache bei Personalmangel bedarf ab und zu schließlich auch einige originelle Lösungen und da
braucht man auch entsprechendes Brainstorming von den Laien und ggf. von Pfarrangehörigen.
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#74
(02-10-2019, 14:16)Kreutzberg schrieb: Danke das ist ein wichtiger Hinweis. Es ist aber nicht ganz klar, ob man hier nicht vielmehr von einer zunehmend
selbstbewussten Laienschar ausgehen muss.
Kommt drauf an was man unter "Laien" versteht, bzw. verstehen will. Einen Tendenz hin zur fundamentalistischen Radikalisierung ist auch bei Laien immer öfter zu beobachten. Auch diese machen so manchem "gemäßigten" Priester das Leben nicht besonders leichter.
(02-10-2019, 14:16)Kreutzberg schrieb: Wenn ein Pastor bei dieser Sachlage mal "Contra" bekommt ist das doch kein Grund für tiefgreifenden Frust,
insofern die Gegenargumente wenigstens halbwegs konstruktiv sind.
Was ist Konstruktiv? Was dem einen sehr konstruktiv, kann den anderen auch noch mehr frustrieren.

(02-10-2019, 14:16)Kreutzberg schrieb: Das wäre doch eher ein Zeichen einer lebendigen Gemeinde. Sollte hier jedoch Respektlosigkeit beklagt werden
sollte man das auch offen sagen. Das ist natürlich so gesehen dann eine vollkommen andere Problemstellung.
Ist es eben nicht. "Respekt" kann heutzutage nicht mehr einfach mal so vorausgesetzt werden... wie damals, als zu einer guten Erziehung im katholischen Glauben die tägliche Tracht Prügel dazugehörte und die öffentliche Bloßstellung und Demütigung des ungläubigen Thomas sogar eine pastorale Pflicht gewesen ist..
Ich bin von jener Generation, die sich noch einigermaßen gut an diese Zeiten erinnert.

Es ist genau die selbe Problemstellung. Nur spielt diesmal Schwarz gegen Weiß.

(02-10-2019, 14:16)Kreutzberg schrieb: Eine gute Absprache bei Personalmangel bedarf ab und zu schließlich auch einige originelle Lösungen und da
braucht man auch entsprechendes Brainstorming von den Laien und ggf. von Pfarrangehörigen.

Wenn es sich jetzt auch respektlos ungehörig "anhört".. Schwule gehen heutzutage nicht mehr ins Kloster. Einzige Möglichkeit, diese Nachschubquelle einigermaßen auzugleichen, wäre die Abschaffung des Zölibates.. Eifrige Laien eigenen sich auch nicht.. die sind in von ihrer psychischen Einstellung her, meist päpstlicher als der Papst. Die würden mit ihrem Fanatismus selbst noch den letzten gemäßigten Zweifler aus der Kirche vertreiben.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#75
Das ist ein interessanter Blickwinkel. Ich war bisher davon ausgegangen, dass Laien für eine offene Kirche sich einsetzen und zwar überall zumindest in der RKK. Es ist natürlich möglich, dass man gerne die Gemeinschaft auch so gestalten will dass man mehr unter sich ist. Das widerspricht jedoch meinen Beobachtungen und Erfahrungen.

Das ist aber doch eigentlich nicht die Regel wie ich meine - so etwas jedenfalls kenne ich von der realen Beobachtung her bisher noch nicht. Eine Laienschar die mehr Abgrenzung wünscht, wäre sicherlich in der jetzigen Situation nicht gerade hilfreich für die unbefriedigende Außendarstellung der Kirche ins gesamt.
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