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Brauchen wir h e i l i g e Schriften ?
(12-09-2012, 08:03)Lelinda schrieb:
(11-09-2012, 23:43)Mustafa schrieb: Würdest du die kulturelle Idee der Menschenrechte gerne für alle Menschen verbindlich machen ?

Natürlich. Aber nicht als kulturelle Idee, sondern als oberste Richtschnur.

Gläubige, die sich nicht groß Gedanken über "kulturelle Ideen" machen, sehen Gott auch einfach als "oberste Richtschnur".

(12-09-2012, 08:03)Lelinda schrieb: sondern weil jeder Mensch allein aufgrund der Tatsache, dass er ein Mensch ist, das Recht auf Menschenwürde hat.

Ich teile diese Glaubensaussage.

In deinem späteren Beitrag erwähnst du die "Goldenen Regeln" als Grundprinzip, welches sich allen Menschen aufdrängt.

Offensichtlich will "Gott" oder auch "die Natur" also tatsächlich etwas, wenn uns Regeln aufgedrängt werden. *g*
(12-09-2012, 22:09)Mustafa schrieb:
(12-09-2012, 00:07)Gundi schrieb: Ich als Agnostiker sehe beispielsweise Gottesbilder als Kulturprodukte. Deswegen glaube ich aber nicht an seine Existenz.

Du glaubst nicht an die Existenz Gottes als Kulturprodukt ?
Nun, ich nehme an, dass du hier auf eine naturalistische Existenz hinauswillst, um die geht es aber im Falle Gottes ja nun nicht.

Doch, Mustafa, leider geht es genau darum. Und der Eingangsbeitrag liefert hierfür doch auch ein sehr gutes Beispiel.
(12-09-2012, 22:15)Gundi schrieb: Doch, Mustafa, leider geht es genau darum. Und der Eingangsbeitrag liefert hierfür doch auch ein sehr gutes Beispiel.

Offensichtlich verstehen wir unter "naturalistischer Existenz" verschiedene Dinge.

Womöglich unterschätzt du "kulturelle Ideen" und ihren Anteil an der Realität der Menschen.
(12-09-2012, 22:09)indymaya schrieb:
(12-09-2012, 18:20)schmalhans schrieb: Wikipedia sieht Ehre als "sozialen Zwang, den man als Bestandteil seiner eigenen Persönlichkeit begreift und verteidigt
Deine eigene Ehre ist aber nicht gemeint, sondern die, die du einem Anderen entgegen bringst. Bei den Eltern müsste das selbstverstänlich sein ohne je was von Menschenrechten oder heiligen Schriften gehört zu haben.

Der Begriff "Ehre" wird in diesem Kontext eigentlich falsch benutzt, weil hier Respekt und nicht Ehre gemeint ist. Aber warum sollte dies bei Eltern selbstverständlich sein? Ob ich für jemandem Respekt empfinde, hängt von seinem Verhalten ab und nicht von seiner Existenz.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(12-09-2012, 22:32)Mustafa schrieb:
(12-09-2012, 22:15)Gundi schrieb: Doch, Mustafa, leider geht es genau darum. Und der Eingangsbeitrag liefert hierfür doch auch ein sehr gutes Beispiel.

Offensichtlich verstehen wir unter "naturalistischer Existenz" verschiedene Dinge.

Womöglich unterschätzt du "kulturelle Ideen" und ihren Anteil an der Realität der Menschen.

Nein, das denke ich nicht. Ich glaube viel eher, das wir beide etwas an einander vorbei reden.
Kulturelle Bezugssysteme:
(12-09-2012, 15:49)Keksdose schrieb: Solche gemeinsamen Grundaussagen können aber niemals von einer Religion herrühren.
Stimmt; deshalb habe ich ja auch erläutert, wie man die diversen „kulturellen Bezugssysteme“ berücksichtigen sollte. Selbstverständlich muss man dazu ausloten, wie jene aussehen, und ob man die Konvention so formuliert, dass sich alle damit einverstanden erklären können – so geschehen bei der Formulierung des Weltethos.
Also: Nicht einigen auf eine Religion oder deren Formulierungen, sondern ein völkerübergreifender Kompromiss, der aus den verschiedenen Traditionen heraus akzeptiert wird.


(12-09-2012, 15:57)schmalhans schrieb: Nein, was die Menschenrechte übergreifend bieten, ist eine Garantie. Die Garantie, dass ich überall, wo die greifen, nicht irgendeiner Willkür ausgesetzt werde. Mit einem vermeintlichen Weltethos hat das nichts zu tun.
“Nein“ ist leicht gesagt. Woher soll denn die „Garantie“ kommen? Das ist ja gerade das Problem: Wenn irgendwo individuelle Rechte (und das sind Menschenrechte) grundsätzlich nicht so gelten, wie in Europa oder den Amerikas, weil die Regierten mehr als Kollektiv gesehen werden, dann nützen mir Menschenrechte gar nichts. Man versteht überhaupt nicht, was wir „Westmenschen“ wollen.
Wenn es hingegen gelingt, in der Tradition (in den Denkschemata, Grundüberzeugungen, Religion) Anhalte für solche Rechte zu finden, dann kann man darauf aufbauen. Vor allem wird man es müssen, anderenfalls verweigern diese Gesellschaften die Beachtung derartiger Rechte.

Den Nebenschauplatz mit den Elternrechten und –Pflichten lasse ich mal außen vor. Wichtiger ist, man kommt zu einer allgemeinen Anerkennung. Soviel ich weiß, handelt es sich derzeit „nur“ um eine Forderung an alle Staaten. Offensichtlich kommen viele Staaten diesen Forderungen in keiner Weise nach. Ich behaupte nicht, dass man alle Menschen bei ihrer jeweiligen Religion „packen“ kann, aber der Versuch ist es wert. Und damit sind wir wieder bei der Threadfrage:
Ja, wir brauchen die „heiligen Schriften“ der vielen Völker, um deren Denkansätze kennen zu lernen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(12-09-2012, 22:09)indymaya schrieb: Die "Schrift" gibt es aber schon viel länger als die allgemeinen Menschenrechte so sind selbst die Menschenrechte von Gott inspiriert
weil alle die sie aufgeschrieben haben auch die "Schrift" kennen und die Menschenrechte deshalb die Tendenz zur absoluten Gerechtigkeit unter den Menschen haben. Das N.T. ruft, in Jesus, zur absoluten Gerechtigkeit.
Das A.T. wartet auf den Messias, der aber schon lange da war.
Die nicht glauben, meinen tatsächlich, die Menschenrechte sind ein Ergebnis der Evolution.

Wie? Weil ein Text länger existiert als ein anderer hat er diesen automatisch "inspiriert"? Die Menschenrechte sind kein Ergebnis der Evolution, sondern der kulturellen und politischen Entwicklung der Menschheit. Das erste Mal werden sie in einer Protoform in Persien postuliert
*http://de.wikipedia.org/wiki/Kyros-Zylinder
und spielen dann in bei der Gründung der Vereinigten Staaten und der französischen Nationalversammlung eine bedeutende Rolle. Formuliert werden sie aber als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges, um eine humanere Weltordnung zu ermöglichen.
"Wesentlichen Anteil an der Abfassung hatten der kanadische Jurist John Humphrey, der libanesische Politiker und Philosoph Charles Malik, der französische Jurist René Cassin, der chinesische Philosoph Peng-chun Chang, Eleanor Roosevelt sowie Jacques Maritain."
*http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Erklärung_der_Menschenrechte
Dies bedeutet, dass zwar auch christliches Gedankengut eingeflossen ist, aber eher einen geringen Anteil ausmachen dürfte.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(12-09-2012, 22:47)Ekkard schrieb:
(12-09-2012, 15:57)schmalhans schrieb: Nein, was die Menschenrechte übergreifend bieten, ist eine Garantie. Die Garantie, dass ich überall, wo die greifen, nicht irgendeiner Willkür ausgesetzt werde. Mit einem vermeintlichen Weltethos hat das nichts zu tun.
“Nein“ ist leicht gesagt.

Danke für die indirekte Unterstellung, ich würde meine Beiträge leichtfertig erstellen.

(12-09-2012, 22:47)Ekkard schrieb: Woher soll denn die „Garantie“ kommen? Das ist ja gerade das Problem: Wenn irgendwo individuelle Rechte (und das sind Menschenrechte) grundsätzlich nicht so gelten, wie in Europa oder den Amerikas, weil die Regierten mehr als Kollektiv gesehen werden, dann nützen mir Menschenrechte gar nichts. Man versteht überhaupt nicht, was wir „Westmenschen“ wollen.

Das ist mit anderen - etwa religiösen - Proklamationen nicht viel anders.

(12-09-2012, 22:47)Ekkard schrieb: Wenn es hingegen gelingt, in der Tradition (in den Denkschemata, Grundüberzeugungen, Religion) Anhalte für solche Rechte zu finden, dann kann man darauf aufbauen.

Das halte ich für falsch, denn diese werden ja auch innerhalb der Kulturkreise nicht akzeptiert. Und müssen ebenfalls "durchgedrückt" werden. Und sie sind sehr einseitig und veraltet. Ich nutze für die moderne Rechtschreibung auch nicht den Duden von 1912.

(12-09-2012, 22:47)Ekkard schrieb: Vor allem wird man es müssen, anderenfalls verweigern diese Gesellschaften die Beachtung derartiger Rechte.

Und wenn man in den Traditionen etc. keine Anhaltspunkte findet?

(12-09-2012, 22:47)Ekkard schrieb: Wichtiger ist, man kommt zu einer allgemeinen Anerkennung. Soviel ich weiß, handelt es sich derzeit „nur“ um eine Forderung an alle Staaten. Offensichtlich kommen viele Staaten diesen Forderungen in keiner Weise nach. Ich behaupte nicht, dass man alle Menschen bei ihrer jeweiligen Religion „packen“ kann, aber der Versuch ist es wert. Und damit sind wir wieder bei der Threadfrage:
Ja, wir brauchen die „heiligen Schriften“ der vielen Völker, um deren Denkansätze kennen zu lernen.

Da sind Bibel und Koran ja das besten Beispiel dafür, dass darin enthaltene "Denk"ansätze extrem unterschiedlich ausgelegt werden können ... Wie gesagt - wenn schon die Christen sich untereinander nicht einigen können - wie sollen dann Andere "christliche Werte" akzeptabel finden?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(12-09-2012, 22:58)schmalhans schrieb: Wie? Weil ein Text länger existiert als ein anderer hat er diesen automatisch "inspiriert"?
Wenn Du z.B. nie was von der Evolution gelesen hättest wüsstest Du gar nichts davon. So ist der Mensch "inspiriert" von allem was er hört und sieht und das Geschriebene ist noch "eindrucksvoller".
Die "Schrift" geht zurück bis "Adam". Sie berichtet vom entstehen der Völker, wieso sollten Chinesen nichts von dieser Schrift erfahren haben?
(12-09-2012, 23:22)indymaya schrieb:
(12-09-2012, 22:58)schmalhans schrieb: Wie? Weil ein Text länger existiert als ein anderer hat er diesen automatisch "inspiriert"?
Wenn Du z.B. nie was von der Evolution gelesen hättest wüsstest Du gar nichts davon. So ist der Mensch "inspiriert" von allem was er hört und sieht und das Geschriebene ist noch "eindrucksvoller".
Die "Schrift" geht zurück bis "Adam". Sie berichtet vom entstehen der Völker, wieso sollten Chinesen nichts von dieser Schrift erfahren haben?

Ich habe in der Schule immer gut aufgepasst. Dadurch ist mir die Evolutionstheorie durchaus geläufig - wie sollte ich auch nicht davon gehört haben?
Warum sollte ein Chinese die Bibel (gut) kennen? Kennst du denn das Dau De Dsching, das I Ging oder die Schriften von Konfuzius?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(12-09-2012, 23:36)schmalhans schrieb: Warum sollte ein Chinese die Bibel (gut) kennen? Kennst du denn das Dau De Dsching, das I Ging oder die Schriften von Konfuzius?
Warum sollte kein Chinese die "Schrift" oder frühere Überlieferungen von Gott kennen?
Und er braucht sie nicht (gut) zu kennen, für Menschenrechte reicht das Wesentliche.
(13-09-2012, 07:45)indymaya schrieb:
(12-09-2012, 23:36)schmalhans schrieb: Warum sollte ein Chinese die Bibel (gut) kennen? Kennst du denn das Dau De Dsching, das I Ging oder die Schriften von Konfuzius?
Warum sollte kein Chinese die "Schrift" oder frühere Überlieferungen von Gott kennen?
Und er braucht sie nicht (gut) zu kennen, für Menschenrechte reicht das Wesentliche.

Vielleicht weil die Bibel für den ostasiatischen Kulturkreis komplett uninteressant und irrelevant ist? Weil die Menschen dort anders leben und denken? Du kennst mit Sicherheit die ostasiatische religiöse Literatur auch nicht - also warum sollte das umgekehrt so sein? Klar haben die meisten mal das eine oder andere aufgeschnappt und es gibt dort auch Christen (1,4%), aber relevant für das asiatische Denken ist das Christentum nicht.
Die für die Menschenrechte wesentlichen Schriften sind andere als die Bibel - die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Unabhängigkeiterklärung, die Texte der Nationalversammlung etc.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
Nur zur Info: Buddha starb so ca 400 vor Christus,..so gesehen könnten wir Buddhisten die Christen als "Nachahmer" betrachten, könnte ja sein, das euer JEsus von unseren Schriften inspiriert wurde,... Icon_wink
Aut viam inveniam aut faciam
(13-09-2012, 09:35)d.n. schrieb: Nur zur Info: Buddha starb so ca 400 vor Christus,..so gesehen könnten wir Buddhisten die Christen als "Nachahmer" betrachten, könnte ja sein, das euer JEsus von unseren Schriften inspiriert wurde,... Icon_wink

das seh Ich auch so, der "Abram" nahm sich den zusatzt von "ha" das später auf "Abraham" verlängert wurde (Braham<>Brahma). Das soll er sich zugelegt haben weil er Hunduistischepraktiken geübt haben soll. Es gibt natürlich keine eindeutigen geschichtlichen Nachweise über die Gründe der Namensänderung bzw. Zusatzt. Auch Allahs 2. Name "RAHMAN" ähnelt dem Fernöstliches. In Jungen Islam war zb. 40 Tage Veganische fasten, und sich von Frauen und anderen Weltlichen sachen Fernhalten die Regel.... oder zb. Die "Gottesnamen" im Islam werden zwar als Allahs Eigenschaften definiert, doch jeder Gottesname hat sein Feinstoffliche bedienstete, das über Allah angebetet werden könnten, also so ähnlich wie Budhistischen Gottheiten. Einige gelehrten sprechen/sprachen zb von einen "Daseinskreislauf" das als "Samsara" gedeutet werden könnte.
Die Liste ist Unendlich, nur die Schein Mosleme verharren immer noch in eigenen arabisch kultivierten Arroganz, und halten sich für einmalig.
Achja, dann sind wir ja wieder bei er religiösen Lieblingsfrage: Wer war zuerst da? Icon_cheesygrin

Da kommt man dann zwangsweise bei den Höhlenmenschen quasi an und dann wrds irgendwann absurd *gg*
Gruß
Motte



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