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Damasus (Päpste)
#1
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Damasus I. (366-384)

Damasus, seine spanische Herkunft ist nicht gesichert, war die erste Gestalt auf dem ↗römischen Bischofssitz, der Maßnahmen setzte, die für das spätere monarchische ↗Papsttum von außerordentlicher Bedeutung gewesen waren.

Wie er auf den römischen Bischofsstuhl gelangte, ist unklar. Fest steht, dass er gegen den von den ↗Arianern aufgestellten Diakon, ↗Ursinus, der in den offiziellen Papstverzeichnissen als Gegenpapst geführt wird, auftrat und in den folgenden gewaltsamen Auseinandersetzungen schließlich die Oberhand behielt.

Zuvor war Damasus (wie Ursinus auch) einer der sieben ↗Diakone des römischen ↗Bischofs ↗Liberius (352-366), danach Diakon (355-358) unter dem arianischen Gegenpapst ↗Felix II. und nach der Wiedereinsetzung des Liberius wieder dessen Diakon gewesen.

Da im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Damasus und Ursinus über 100 Personen, überwiegend Anhänger des Ursinus, zu Tode kamen und Damasus bezichtigt wurde, dafür die Verantwortung zu tragen, hing ihm das noch einige Jahre nach. Auch ein Kapitalprozess wurde gegen ihn angestrengt. Zwar wurde er freigesprochen, doch dürfte dieses Erlebnis die Ursache dafür gewesen sein, dass noch zu seinen Lebzeiten eine Schrift auftauchte, wonach Kaiser ↗Valentinian I. (364-375) veranlasst habe, dass Geistliche nur von Geistlichen gerichtet werden dürfen.

Sich auf Eusebius stützend (KG 3, 39, 15), behauptete Damasus, ↗Petrus und ↗Paulus habe die Römische Gemeinde gemeinsam gegründet, was zwar unhistorisch aber von hoher kirchenpolitischer Bedeutung gewesen war. Der römische Bischofssitz hieß ab nun "Sedes Apostolica" (die Bezeichnung ist bis heute beibehalten), und der römische Bischof beanspruchte aufgrund des behaupteten Doppelapostolats, über allen anderen Bischöfen zu stehen.

Unterstützt von ↗Ambrosius v. Mailand brachte Damasius Kaiser ↗Gratian (382) dazu, auf das Amt des ↗Pontifex maximus zu verzichten. Von da an war der Pontifex maximus nicht mehr oberster Staatspriester (der über allen Kulten stand und diese als "Brückenbauer" verband). Ab wann der Titel "Pontifex maximus" von den ↗Bischofen von Rom geführt wurde, lässt sich mit Bestimmtheit nicht sagen. Für Damasus I. ist nur die Bezeichnung ↗"Pontifex" nachgewiesen. Als sichtbares Zeichen der Vorherrschaft des römischen Bischofamtes ist seit dem 5. Jh der Gebrauch des Titels "Summus Pontifex" nachweisbar. "Pontifex maximus" ist als päpstlicher Titel urkundlich erst ab dem frühren 15. Jh nachweisbar (LThK Bd 8, 416).

Unter Damasus kam es in Rom zu einer regen kirchlichen Bautätigkeit. Seinem Sekretär, ↗Hieronymus, gab er vielleicht den Anstoß, die vorliegenden lateinischen Bibeltexte anhand der Grundtexte zu revidieren, was zur teilweisen Neuübersetzung ↗griechischer und ↗hebräischer Texte und zum Entstehen der ↗Vulgata führte.

Damasus II. (1048)

Poppo, Graf von Brixen

Über Damasus II. gibt es nichts zu berichten. Sein Pontifikat war kurz (17.7.-9.8.1048). Nach seinem Tod war das Gerücht im Umlauf, der abgesetzte Papst ↗Benedikt IX., der sich während der langen Sedisvakanz des Papstamtes (10.10.1047 bis 16.7.1048) das Amt vom 8.11.1047 bis 16.7.1048 nochmals angemaßt hatte und von Damasus vertrieben wurde, habe ihn vergiften lassen.


● Zum Inhaltsverzeichnis des Lexikons
MfG B.
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