Hallo lieber Gundi!
(15-09-2017, 19:43)Gundi schrieb: [ -> ]Natürlich ist es eine unschöne Vorstellung, zu wissen, dass man irgendwann nicht mehr existiert und die Welt ohne einen weiterlebt.
Das ist es nicht, die Welt kann locker ohne Herr oder Frau X weiterleben. Dass das Leben einfach so vorbei sein soll, ist m.E. viel zu einfach. Zumindest in der Vorstellung ist da eben sehr viel mehr vorstellbar. Gerade weil das sonst zu einfach wäre, wenn da nix mehr kommt.
Ob die Evolution da wirklich mehr drauf hat, und unseren Geist irgendwie/wo speichert oder nicht, wissen wir zwar nicht, aber jedenfalls kann sich da etwas vorgestellt werden, dass weit über diese Einfachheit des Endes hinausgeht.
Das Unschöne an der Vorstellung ohne Weiterexistenz ist, das hinter der ganzen Existenz der Menschheit nichts größeres stecken würde. Und dass die Evolution, die das Bewusstsein hervorgebracht hat, auch nichts größeres für dieses Bewusstsein gemacht hat.
Alles nur um alles irgendwann wieder zu vergessen? Wozu war das Denken können und das Bewusstsein dann da?
Die Vorstellung dass es keinen Tod gibt, ist einfach nur eine größere, weitere Vorstellung.
Eine Vorstellung die m.E. auch eine Verpflichtung zum Erhalt des Lebens und des Friedens beinhalten kann. Wenn in der Funktion des lebendigen Seins eine Abhängigkeit liegt, sind wir alle dazu aufgerufen die Erde zu einem besseren Ort zu machen. Weil wir ja dies ggf für uns selber tun. Die zukünftige Menschheit sind wir.
(15-09-2017, 19:43)Gundi schrieb: [ -> ]Aber dieses Sichtbarmachen der eigenen Unbedeutenheit kann auch sehr befreiend sein.
Wenn wir wissen, dass wir nur dieses eine Leben haben, gehen wir vielleicht viel umsichtiger damit um, kümmern uns eher um die wichtigen Dinge.
Die Bedeutsamkeit des Einzelnen ist unbedeutsam! Die Gesammtheit zählt!
Zur Gesammtheit gehört JEDERMAN! Einer allein IST unbedeutsam. Selbst ein Jesus wäre unbedeutsam gewesen, wenn niemand seine Geschichte durch die Zeit getragen hätte.
Ich glaube nicht dass wir mit unseren Leben umsichtiger umgehen würden.
Die wichtigen Dinge wären die die sie heute auch sind, unser eigenes Leben so schön wie möglich zu gestallten, dabei würde die Gefahr bestehen dass die Menschen rücksichtslos vorgehen, wenn sie ohne Glaube an etwas Höheres wären.
(15-09-2017, 19:43)Gundi schrieb: [ -> ]Und vor allem kann es uns helfen, uns selbst (und auch die gesamte Menschheit) nicht so wahnsinnig wichtig zu nehmen.
Umgedreht.
Wenn wir die gesammte Menschheit als gesammte Menschheit wichtiger nehmen würden, wäre die gesammte Welt eine bessere.
(15-09-2017, 19:43)Gundi schrieb: [ -> ]Diese Selbsterhöhung und Selbstüberschätzung unserer Belange und unserer eigenen Existenz sorgt doch für allerlei Probleme auf der Welt. Und Religion, welche ja den Menschen eben in eine solche erhabene Position hebt, trägt da imho ihren Teil zu bei.
Ja, leider, das ist so weil niemand die gesammte Menschheit als 1 Gotteskind sehen kann.
Wir alle sind Gott. ALLE = 1
Die Menschheit hat diese erhabene Position. Aber eben NUR ALS gesammte Menschheit.
Religionen die das nicht verstehen, sind auf dem Holzweg. Darum auch die religiös motivierte Kriege und Auseinandersetzungen.
Liebe Grüße