(06-10-2009, 14:46)Ekkard schrieb: [ -> ] (06-10-2009, 13:09)DureeTotale schrieb: [ -> ]Leider reichlich daneben, Ekkard!
Neben was? Deiner Weltanschauung? Ja, selbstverständlich!
(06-10-2009, 14:46)Ekkard schrieb: [ -> ] (06-10-2009, 13:09)DureeTotale schrieb: [ -> ]Woher der immer wieder zu vernehmende, abenteuerliche Unsinn stammt, dass Definitionen etwas mit "Verfügbarkeiten" zu tun hätten, weiß ich nicht. Und dass er, vor allem natürlich als Allzweck-Popanz zur Ablenkung von inhaltlich argumentativen Unzulänglichkeiten, immer wieder kolportiert wird, macht die Sache auch nicht besser...
Du bist mal wieder der Meinung: "Was ich nicht kenne, ist "abenteuerlicher Unsinn"". Du machst es deinen Gesprächspartnern absichtlich schwer, bei der Sache zu bleiben. Ich lasse also diese Abwertung mal bewusst als Ablenkungsmanöver aus, um mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Auch hier wäre nichts leichter gewesen, als
"bei der Sache" zu bleiben: Du hättest ganz einfach zeigen können, worin der von dir behauptete und von kritisierte angebliche Zusammenhang zwischen Definitionen und irgend welchen "Verfügbarkeiten" denn nun bestehen soll. Statt dessen nur moralinsaures Aufgeplustere mit der altbackenen Zutat des Verwischens des Unterschiedes der Kritik an Aussagen mit der "Abwertung" von Personen...
(06-10-2009, 14:46)Ekkard schrieb: [ -> ]Du stellst folgende Behauptung auf:
(06-10-2009, 13:09)DureeTotale schrieb: [ -> ]Es geht hier nämlich um den Sinn von Sprache schlechthin, welcher Umstand in einem Internetforum, in dem nur geschrieben wird, ja kaum überzubewerten ist: Sprache besteht aus Worten und Begriffen, und je klarer, eindeutiger und präziser der Aussageinhalt dieser Wörter und Begriffe gefasst wird, desto sinnvoller, weil klarer, eindeutiger und präziser sind die Aussagen, welche mittels der Sprache vom Absender an den Empfänger übermittelt werden - und umgekehrt!
Es mag Felder, z. B. die Mathematik oder axiomatische Wissenschaften geben, in der genau dies erforderlich ist. Tatsächlich gilt dies nicht, wenn es um allgemeine sprachliche Bewertungen geht. Die Begriffe enthalten neben ihrer Grundbedeutung Nebenbedeutungen und Anklänge. Der Grund: Schilderung von allgemeinen Gefühlen, also Stimmungen wie Freude, Sinn, Glück im Zusammenhang mit dem Geschilderten. Kein Mensch kann z. B. genau bestimmen, was Glück bedeutet oder wann etwas als "gut" durchgehen kann. Doch man kann es sprachlich umschreiben. Und jeder versteht. Das beste Beispiel ist Lyrik.
Nun, das Problem mit der Sprache scheint bei dir tatsächlich struktureller Natur zu sein. Vor allem scheint es dir ziemlich schwer zu fallen, das, was jemand tatsächlich geschrieben hat von dem zu unterscheiden, was er deiner Einbildung nach geschrieben hätte haben können. Wo sollte ich denn behauptet haben, dass die Sprache den Genauigkeitsgrad mathematischer Formeln haben müsse? Viel Spaß beim Suchen!
Die von mir tatsächlich und nachleslich beschriebene Tatsache hingegen, dass nämlich sprachliche Aussagen desto sinnvoller, weil klarer, eindeutiger und präziser sind, je klarer, eindeutiger und präziser der Aussageinhalt der benutzen Wörter und Begriffe gefasst wird, wird durch fast jede deiner Einlassungen sehr eindrücklich bestätigt:
(06-10-2009, 14:46)Ekkard schrieb: [ -> ]Zurück zur Threadfrage: Ich kann Gott nicht präzise definieren
Das dürfte für ein nichtnachweisliches "etwas" ja auch schlecht möglich sein - und ist darum hier natürlich auch gar nicht gefordert, sondern es ging um sprachliche Klarheit, also darum, so klar, eindeutig und unmissverständlich wie möglich zu definieren, was
z.B. du unter dem Begriff "Gott" verstehst, was genau du meinst, wenn du dieses Wort benützt.
Statt dessen lesen wir, wann du meinst, bei welchen - natürlich ebenfalls maximal waberig gehaltenen - "Fällen" dieses Wort "eingesetzt" werden "soll" (ist das ein "sollte meiner Meinung nach" oder ein allgemeingültiges "soll"...?) und wann nicht:
(06-10-2009, 14:46)Ekkard schrieb: [ -> ]bestenfalls bin ich in der Lage einige Fälle aufzuzählen, wann der Begriff "Gott" eingesetzt werden soll und wann nicht. Hier der Beginn einer solchen Liste:
allgemeine/s
- Verantwortlichkeit
- Sinngebung
- Menschenbild
- Achtung vor und Liebe zu dem Nächsten
- Vertrauen in das Handeln innerhalb der Gemeinde
...
... und nicht bei
- Geldwert
- pekuniärer Bewertung
- Sachbeschreibungen (der Welt)
- Krieg und Kriegsvorbereitungen
- Verteidigung
- Verfügungen über die Natur / Landnutzung
...
Was erfahren wird nun darüber, was du meinst, wenn du das Wort "Gott" benützt? Nichts! Und das entspricht auch auf's Haar genau deiner hier präsentierten Praxis des Gebrauches dieses Wortes: Es kann jederzeit alles Mögliche bzw. Unmögliche und Gleichzeitig auch das glatte Gegenteil bedeuten - welches in der Folge können auch für den Inhalt der entsprechenden Aussagen gilt: Sie können jederzeit alles Mögliche bzw. Unmögliche und Gleichzeitig auch das glatte Gegenteil bedeuten. Das einzige, was "klar" wird, ist, dass "Gott" in deinem Vokabular zu den Worten gehört, welche zwar keinen fassbaren Aussageinhalt haben, dafür aber bei dir irgendwie den Angenehme-Emotionen-Sensor stimulieren... Das mag zwar schön für dich sein, und man könnte dir raten, wenn's dir schlecht geht, ganz einfach die Augen zu schließen und in einer Art Tantra immer wieder das Wort "Gott" in dich hinein zu sprechen... Für inhaltliche Argumentationen taugt das allerdings hinten und vorne zu nichts!
Ach ja, und was die Position der "Fälle" angeht, in welchen deiner Meinung nach das Wort "Gott" nicht "eingesetzt" werden "sollte": Nach diesen Kriterien wäre die Bibel zu den unpassendsten Gelegenheiten für das Wort "Gott" zu zählen...:icon_cheesygrin:
(06-10-2009, 14:46)Ekkard schrieb: [ -> ] (06-10-2009, 13:09)DureeTotale schrieb: [ -> ]2. Man zielt auf Schwammigkeit, Mehrdeutikeit und sonstige verwirrende Unklarheiten ab, um seine eigentlichen Gedanken - aus welchem Grunde auch immer - zu verschleiern.
Niemand versucht hier irgendetwas zu verschleiern. Weltanschauliche Diskussionen sind ein dynamischer Prozess, in dem wir niemals zu einem definitiven Ende kommen. Wenn du mit umgangssprachlichen Beschreibungen Probleme hast, dann sag' das. Versuche aber nicht die Schuld an deinen Missverständnissen auf andere abzuwälzen. Du kannst ja nachbohren. Unterstelle aber nicht, dass ich - oder wer auch immer - jede weltanschauliche Frage zu den Gegenständen des Glaubens beantworten kann. Soviel Freiheit muss schon sein!
Welchen Sinn es machen soll, weltanschauliche Fragen auf umgangssprachlicher Ebene zu disputieren, wird wohl dein Geheimnis bleiben. Allerdings täte man selbst der oberflächlichsten Umgangssprache unrecht, sie auf eine Stufe mit der von dir hier vorgestellten sprachlichen Maximalbeliebigkeit zu stellen.
Dass die Forderung aufgestellt würde, es müsse "jede weltanschauliche Frage zu den Gegenständen des Glaubens" beantwortet werden können, ist wohl wieder mal deiner Einbildung entsprungen. Es würde ja schon völlig hinreichen, wenn diese "Gegenstände des Glaubens" so klar beschrieben und dargestellt würden, wie man die aus diesen "Glaubensgegenständen" sich angeblich ableitenden Konsequenzen formuliert - da geht's dann nämlich plötzlich...
(06-10-2009, 14:46)Ekkard schrieb: [ -> ] (06-10-2009, 13:09)DureeTotale schrieb: [ -> ]3. Da Aussagen natürlich bestenfalls so klar und strukturiert sein können, wie es die Gedanken sind, welche jenen zum Grunde liegen, ist die Gestalt der Sprache oft ein unmittelbares Abbild der entsprechenden Gedanken...
:icon_evil: Das Verstehen kann natürlich bestenfalls so klar und strukturiert sein, wie die Dekodierungsmechanismen im Gegenüber sind. Wenn diese auf eine mathematisch-präzise Enge eingeschränkt werden, dann erschließen sich viele gefühlvolle und reichhaltige Glaubens-Dinge natürlich nicht. Dann allerdings frage ich mich, was du hier willst. Missionieren vielleicht?
Auch wenn man mit Worten Emotionen transportieren will, wie etwa in der von dir vorhin erwähnten "Lyrik", kommt man nicht umhin, sich über die verwendeten Worte und ihre Wirkung intensiv Gedanken zu machen, und ich möchte fast sagen, dass es dabei noch sorgfältiger und noch präziser zugehen muss, als wenn es "nur" um den Austausch von Sachinformationen geht. Was du hingegen beschreibst und praktizierst, ist allerdings eben das glatte Gegenteil!
Ach ja, zum Stichwort
"Missionieren": Vor nicht allzu langer Zeit war hier noch eine Userin zu Gange, die jedesmal, wenn ihr die Argumente ausgingen, das Disput-Gegenüber laut zeternd und augenrollend der
"Ideologie" bezichtigte - und dabei offensichtlich der Meinung war, damit irgendwas hammermäßig Beeindruckendes deklariert zu haben...