(02-11-2011, 21:31)petronius schrieb: [ -> ]wir reden also über etwas rein hypothetisches, wenn wir von "gott" reden
(02-11-2011, 21:59)gio schrieb: [ -> ]Genauso, wenn wir von der ET reden....
Schlussendlich war keiner von uns dabei als das Leben auf der Erde begann.
Hallo Gio, können wir uns bitte einigen, die Entstehung des Lebens und die Entwicklungsgeschichte der Arten (ET) auseinander zu halten?
Die Entstehung des Lebens befindet sich in der Tat im Stadium diverser Hypothesen, die Entwicklungsgeschichte (Evolutionstheorie, ET) ist inzwischen eine unbestrittene Theorie. Ihre Modelle arbeiten in entsprechenden, experimentellen Anordnungen einwandfrei. Und der Grad der molekulargenetischen Verwandschaft aller Einzeller, Pilze, Pflanzen und Tiere ist erwiesen und kann den geologischen Zeitaltern zugeordnet werden.
Hinsichtlich der ET ist daher nicht richtig, zu sagen: "Es war keiner dabei". Doch, wir waren gewissermaßen 'dabei': Genauso, wie wir durch unsere Fernrohre und die Lichtgeschwindigkeit in die Vergangenheit sehen können, "sehen" wir durch die molekulargenetischen Verwandschaftsgrade der diversen Lebewesen in
deren Vergangenheit.
(02-11-2011, 21:59)gio schrieb: [ -> ]Keiner von uns hat jemals Gott gesehen.
Das hat niemand bezweifelt! Vor Allem hat es nichts mit dem Folgenden zu tun.
(02-11-2011, 21:59)gio schrieb: [ -> ]Genauso wenig hat keiner von uns gesehen wie ein Reptil zum Säugetier mutiert.
Hier hast du ein falsches Bild dessen, was eine Theorie zu leisten imstande ist. Die ET setzt alle Erkenntnisse d. h. alle Spuren wie Fossilien und molekulargenetischen Befunde nach einem einheitlichen Modell zusammen. Nach einem Modell, das auch technisch nachgebaut wurde und ausgezeichnete, teilweise unerwartet gute Resultate lieferte. Auch biologische Schnellentwicklungen bei Bakterien bis hin zur Fruchtfliege und zu Schmetterlingen sind erfolgreich. Sie entsprechen exakt der Theorie. Es ist demnach völlig überflüssig, Reptilien in die Richtung Säugetier zu züchten, nur um extrem komplexe Modelle zu testen.
Soweit die Entwicklungsgeschichte!
Nur zur
Entstehung des Lebens:
(02-11-2011, 21:59)gio schrieb: [ -> ]Wie entstand also das Leben?
Durch Zufall?? Kann ich nicht glauben.....also bleibt eigentlich nur noch Gott....
Du hast Recht, es ist höchst unwahrscheinlich, dass das irdische Leben durch ein einzelnes Zufallsereignis entstanden ist. Aber das ist auch nicht das eigentliche Problem, welches mit Gott überhaupt nichts zu tun hat.
Alle Experimente zum "Beginn des Lebens" weisen aus, dass sich dessen Bausteine auch von selbst, sogar im Weltraum bilden und natürlich in den Urozeanen der Erde. Ferner bilden sich hochkomplexe Eiweißhüllen - ebenfalls von selbst, immer vorausgesetzt, dass Temperatur, Druck und Umgebung stimmen. Aber auf einem so komplexen Himmelskörper wie der sich langsam abkühlenden Erde sind alle diese Bedingungen irgendwann und irgendwo vorhanden.
Wenn du also von Gott als physikalischem Schöpfer des Lebens ausgehst,
dann steckt Sein Wirken tief innen in der Chemie der Lebensbausteine und deren außerordentlich komplexen Verhalten.
Und dann sind wir nicht weit weg von der von mir bevorzugten Deutungsvariante: "Wir deuten das Geschen, als sei die (lebendige) Welt ein Theaterstück, dessen Autor Gott ist. Darin ist es unmöglich, dass die Figuren ihre Geschöpflichkeit und ihren Schöpfer erkennen könnten".
Ganz offensichtlich ist dies vollkommen äquivalent zu einer Welt, die allein ihren systemimmanenten Regeln folgt (bekannt aus Physik, Chemie, Biologie, Nachrichtenübermittlung usw.).
Aufgrund dieser
Äquivalenz halte ich die ET auch nicht für einen Beleg religiösen Inhalts, Motto: "Gott hat ..., muss ..., wird ...". Der Glaube oder sein areligiöser Zwilling verpflichtet uns zu nichts weiter, als unsere Rolle im Leben so zu spielen, dass sich das
'Theaterstück' fortentwickelt.