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Normale Version: was ist „gott“?
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(30-10-2011, 14:19)petronius schrieb: [ -> ]tut das denn jemand?

nicht, daß ich wüßte

was aber hier getan wird, ist, ein umfassendes, "höheres" bewußtsein zu postulieren. und dafür sehe ich keine grundlage

Die Grundlage liegt in der naturalistisches Definition von Bewusstsein als etwas, das ausschließlich aus physikalischen Abläufen entsteht.
Daraus leitet sich die Frage ab, ab welchem Komplexitätsgrad der Informationsströme man denn dann von Bewusstsein sprechen kann.

Von daher ist deine Frage :

(30-10-2011, 14:19)petronius schrieb: [ -> ]klar - z.b. grade eben in deinem rechner

willst du ihm deshalb "bewußtsein" zuschreiben?

wohl eher an Naturalisten und vor allem Materialisten zu richten...


(30-10-2011, 14:19)petronius schrieb: [ -> ]kein philosoph oder religiöser vordenker schüttelt neue erkenntnisse der subatomarphysik aus dem ärmel

Wenn man in der Physik vor Dingen steht, für die man noch gar keine Begriffe hat, dann empfiehlt es sicht durchaus, mal in Denktraditionen zu stöbern, in denen solche Dinge schon mal behandelt wurden.

Das heißt natürlich nicht, dass man sie übernimmt, aber sie können schon mal zum Verständnis beitragen.

(30-10-2011, 14:19)petronius schrieb: [ -> ]du sagst es - im Rahmen der Wissenschaft

die universalchiffre für alles mögliche und auch dessen genaues gegenteil "gott" hat in diesem rahmen keinen platz

Bitte was ? "Gott" hat in der Wissenschaft keinen Platz ?

Du meinst wohl eher Naturwissenschaft ?
gio schrieb:…, da ich nirgends lesen konnte das Jesus tatsächlich selber mit dem Schwert rum fuchtelte oder seine Jünger dazu aufrief.

Die Liebensbotschaft ist zentrale Aussage. Allerdings hatte Jesus seine Jünger auch aufgefordert, Schwerter zu kaufen (Lk 22, 35ff.). Offenbar fühlte sich die Gemeinschaft bedroht. Nicht ohne Grund, wie sich bald herausstellte.
(31-10-2011, 02:10)Bion schrieb: [ -> ]
gio schrieb:…, da ich nirgends lesen konnte das Jesus tatsächlich selber mit dem Schwert rum fuchtelte oder seine Jünger dazu aufrief.

Die Liebensbotschaft ist zentrale Aussage. Allerdings hatte Jesus seine Jünger auch aufgefordert, Schwerter zu kaufen (Lk 22, 35ff.). Offenbar fühlte sich die Gemeinschaft bedroht. Nicht ohne Grund, wie sich bald herausstellte.

Um sich bei Lebensgefahr zu schützen.....
In der Situation, Matthäus 26, ab vers47, wollte Petrus resistens gegen die Festnahme ausüben.....da sagte Jesus: "..Stecke dein Schwert an seinen Ort! denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen"...

Aus den worten Jesu : " ich bringe das Schwert", woran sich Petronius aufhängt, ist somit nichts anderes als eine Metapher zu verstehen, da er zu keinem Krieg aufrief.



Die Stunde der Entscheidung

Lk 22,35 Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? Sie antworteten: Nein.
Lk 22,36 Da sagte er: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich dafür ein Schwert kaufen.


Auch eine eindeutige Aussage

indymaya

(31-10-2011, 14:07)d.n. schrieb: [ -> ]Lk 22,35Lk 22,36
Auch eine eindeutige Aussage
Hier wird eine Gesamtaussage von Lk.36 - 38 auf den Schwerterkauf reduziert.
Obwohl Jesus öffentlich, tagsüber, auch im Tempel, zu den Menschen
redete, trauten die Hohenpriester sich nicht ihn gefangen zu nehmen, aus Angst vor den Zuhörern. Nur um die Schrift zu erfüllen sollten die Jünger Schwerter kaufen und so waren auch 2 genug. Deshalb zog nachts, die von Judas "gewarnte", Hohepriestersippe mit Schwertern und Knüppeln aus Jesus gefangen zu nehmen, wie einen gesetzlosen Räuber.
(31-10-2011, 14:07)d.n. schrieb: [ -> ]Die Stunde der Entscheidung

Lk 22,35 Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? Sie antworteten: Nein.
Lk 22,36 Da sagte er: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich dafür ein Schwert kaufen.


Auch eine eindeutige Aussage

Ja, eindeutig...
Und was sagte Jesus weiter, zu was sie dieses Schwert benutzen sollen?
(31-10-2011, 15:30)indymaya schrieb: [ -> ]
(31-10-2011, 14:07)d.n. schrieb: [ -> ]Lk 22,35Lk 22,36
Auch eine eindeutige Aussage
Obwohl Jesus öffentlich, tagsüber, auch im Tempel, zu den Menschen
redete, trauten die Hohenpriester sich nicht ihn 2g

Was meinst du damit?

indymaya

(31-10-2011, 15:39)gio schrieb: [ -> ]Was meinst du damit?
Beitrag 320, habe mich irgendwie vertippt.

indymaya

(31-10-2011, 15:30)indymaya schrieb: [ -> ]
(31-10-2011, 14:07)d.n. schrieb: [ -> ]Lk 22,35Lk 22,36
Auch eine eindeutige Aussage
Hier wird eine Gesamtaussage von Lk.36 - 38 auf den Schwerterkauf reduziert.
Obwohl Jesus öffentlich, tagsüber, auch im Tempel, zu den Menschen
redete, trauten die Hohenpriester sich nicht ihn gefangen zu nehmen, aus Angst vor den Zuhörern. Nur um die Schrift zu erfüllen sollten die Jünger Schwerter kaufen und so waren auch 2 genug. Deshalb zog nachts, die von Judas "gewarnte", Hohepriestersippe mit Schwertern und Knüppeln aus Jesus gefangen zu nehmen, wie einen gesetzlosen Räuber.
Lk.22, 36-38

indymaya

Gott spricht, dann wird das, was gesprochen wurde und er gibt dem Gewordenen einen Namen, in dem er den Menschen die Sprache gibt. Nun kann auch der Mensch sagen :"Es werde" und es wird (im Rahmen seiner Möglichkeiten), deshalb nur Gott ähnlich. Henoch wurde als "kompletter Mensch" in Gottes Reich "entrückt", ohne das er starb.
Abraham, Isaak, Jakob und unzählige Andere sind gestorben und leben auch bei Gott. Jesus nun, ist gestorben, auferstanden und wie Henoch zu Gott "entrückt", mit einem menschlichen Leib.
Genau das, musste den Menschen offenbart werden, daß es nach dem Tod, Leben gibt und das Irdische gering ist, gegen das Himmliche, damit die gerechten Menschen Hoffnung haben.
Gott wirkt und liebt, wenn nun der Mensch in Liebe wirkt, ist er Gott gleich, in dem was er tut.
(30-10-2011, 23:52)Ekkard schrieb: [ -> ]Es sind m. E. immer die Gesellschaften, die "normative Vorgaben" als gut und richtig erfahren und in ihre Traditionen einbauen.

Was dabei heraus kommt, wenn schließlich keine Normen mehr anerkannt werden, kann man heute fast auf jedem Schulhof oder in U-Bahnhöfen hautnah miterleben

thema verfehlt

die frage ist, woraus und wie normen abgeleitet werden. wenn du das nicht der religion überantwortest, sondern der gesellschaft - dann haben wir keinen dissens

Das Thema fragt nach Gott. Wenn Gott als eine Richtschnur und Verpflichtung verstanden wird, ist das Thema keineswegs verfehlt! Wenn man die Dinge genau durchdenkt, bewegen wir uns auf den Gleisen von individueller und sozialer Psychologie, die an diesen Stellen der Tradition ineinanderlaufen. Wenn man sich die Bundesschlüsse der Israeliten mit Gott ansieht, so wird deutlich, dass hier ein von der damaligen Gesellschaft als gut und richtig erkannter Verhaltenskodex in eine Vertragsform gegossen und besiegelt worden ist. 'Gott' steht für die Verpflichtung (das "endgültige Siegel"), das Leben des Nächsten zu bewahren und zu fördern. Der Vertragsentwurf stammt gewiss aus der damaligen Gesellschaft/Priesterschaft und ähnelt bekanntermaßen älteren Vorlagen.
Es kommt in der lutherschen Übersetzung nicht heraus, dass der Kodex mehr einer Prognose für das Volk als einer ethischen Regelsammlung entspricht: "Wenn du an Gott glaubst, dann wirst du ..." (nicht töten, lügen, stehlen usw.).

Es ist doch viel einfacher, die Verantwortung vor diesem Bundesschluss (= Vertrag) wahrzunehmen als vor einem allgemein menschlichen, sozialen Umfeld (Volk, Vaterland, Gesetzgeber,...), mit dem ich persönlich nichts zu tun habe.
(31-10-2011, 01:57)Mustafa schrieb: [ -> ]Die Grundlage liegt in der naturalistisches Definition von Bewusstsein als etwas, das ausschließlich aus physikalischen Abläufen entsteht

dann definier doch einfach mal dein verständnis von "bewußtsein"

bislang hat noch keiner ein nicht an "physikalische Abläufe" (ein lebendes gehirn) bewußtsein nachgewiesen

(31-10-2011, 01:57)Mustafa schrieb: [ -> ]Wenn man in der Physik vor Dingen steht, für die man noch gar keine Begriffe hat, dann empfiehlt es sicht durchaus, mal in Denktraditionen zu stöbern, in denen solche Dinge schon mal behandelt wurden

ach ja?

worauf beziehst du dich da konkret, aus deiner erfahrung als naturwissenschaftler?

(31-10-2011, 01:57)Mustafa schrieb: [ -> ]Bitte was ? "Gott" hat in der Wissenschaft keinen Platz ?

Du meinst wohl eher Naturwissenschaft ?

das sowieso

aber in welcher anderen denn sonst?

"vorstellungen von gott" haben natürlich sehr wohl ihren platz in psychologie, soziologie etc. und klarerweise auch der theologie. aber "gott" selbst ist der wissenschaft nicht zugänglich (ist er doch für uns gar nicht faßbar usw. Icon_cheesygrinIcon_cheesygrinIcon_cheesygrin)

als gegenstand der wissenschaft hat "gott" natürlich genauso seinen platz wie elfen, vampire und der gestiefelte kater

Gundi

(31-10-2011, 01:57)Mustafa schrieb: [ -> ]
(30-10-2011, 14:19)petronius schrieb: [ -> ]kein philosoph oder religiöser vordenker schüttelt neue erkenntnisse der subatomarphysik aus dem ärmel

Wenn man in der Physik vor Dingen steht, für die man noch gar keine Begriffe hat, dann empfiehlt es sicht durchaus, mal in Denktraditionen zu stöbern, in denen solche Dinge schon mal behandelt wurden.

Das heißt natürlich nicht, dass man sie übernimmt, aber sie können schon mal zum Verständnis beitragen.

Hm... hast du hierfür vieleicht ein Beispiel wo selbiges schon einmal stattgefunden hat? Also wo das Stöbern in Denktraditionen ein besseres Verständnis für ein physikalisches Problem ermöglichte?
Fällt mir irgednwie schwer dass nachzuvollziehen.
Meiner Ansicht nach kann die Physik nicht auf Denkmodelle außerhalb der Physik zurückgreifen. Der Physiker kann es zwar, möchte er ein Phänomen aber physikalisch erklären, werden ihm andere Denkmodelle kaum helfen.


(31-10-2011, 01:57)Mustafa schrieb: [ -> ]Bitte was ? "Gott" hat in der Wissenschaft keinen Platz ?

Du meinst wohl eher Naturwissenschaft ?

Gott hat in der Wissenschaft sehr wohl einen Platz. Jedoch lediglich als Begriff, nicht als real vorhandener Untersuchungsgegenstand wie beispielsweise ein Tier. So kann von dem Wesen Gott nichts über dessen "Funktionsweise" ausgesagt werden. Lediglich darüber was hinter dem Begriff "Gott" eigentlich steckt (bzw. stecken könnte) und welchen Stellenwert dieser Begriff in der Welt einnimmt, darüber kann wissenschaftlich diskutiert werden.
(02-11-2011, 00:21)Gundi schrieb: [ -> ]Hm... hast du hierfür vieleicht ein Beispiel wo selbiges schon einmal stattgefunden hat? Also wo das Stöbern in Denktraditionen ein besseres Verständnis für ein physikalisches Problem ermöglichte?
Fällt mir irgednwie schwer dass nachzuvollziehen.

Der Physiker Anton Zeilinger hält es für unverzichtbar, auch andere Denktraditionen einzubeziehen.

Ein Interview :
*http://www.psychophysik.com/html/re025-zeilinger-anton.html
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