(20-07-2014, 11:06)Koon schrieb: [ -> ] (20-07-2014, 03:45)Erich schrieb: [ -> ]Der Unterschied zwischen Islam und dem heute gelebten Christentum ist u.a., dass ich mich hier vollkommen problemfrei von der mir angeborenen christlichen Religion lösen konnte und mich offen zu meiner Weltanschauung, dem Atheismus, bekennen kann, was ein Muslim nach islamischem Recht nicht kann.
deine Meinung ist ziemlich Weltfremd und Verkrampft... in der Türkei, Mazedonien, Teile Serbien, Bulgarien, Griechenland und Aserbaidschan, Teile Georgien und viele andere Völker die alle samt offen Leben, und die Bekenntnis zum Islam ist oft Teil Ihr Legitimation nicht Ihre Lebensgrundlage...
Abgesehen von der Türkei und Aserbeidschan ist keiner der von Dir aufgezählten Staaten islamisch dominiert. Die wenigen Muslime in Griechenland z.B. können zum Glück der Griechen selbstredend keinen islamischen Gottesstaat ausrufen
. und mit "Serbien" meinst Du wohl Bosnien-Herzegowina, wo im bosnischen Teil des Staates tatsächlich mehrheitlich Muslime leben, allerdings in einem nicht-islamischen Umfeld, welches sich auf die islamischen Bosnier abgefärbt zu haben scheint, was religiöse Hörigkeit betrifft.
Zur modernen Türkei sagte ich weiter oben schon einiges. Mustafa Kemal schaffte dort das Scharia-Recht ab und ersetzte es durch ein an die Staaten Europas angelehntes Recht. Ob die de jure bestehende Trennung von Staat und Religion auch mittelfristig ohne Änderung aufrecht erhalten wird, erscheint mir allerdings fraglich und so ganz vom türkischen Volk verinnerlicht ist das Verständnis der geradezu vorbildlichen Verfassung anscheinend auch nicht. Besonders auf dem Land wird zum Großteil noch immer das gelebt, was die hanafitische Rechtsschule als von Allah vorgegeben lehrt.
Im Übrigen stützen Deine Beispiele nicht gerade Deine These von einem tolerant praktizierten Islam,vergleicht man die genannten Länder mit den Golfstaaten einschließlich Saudi-Arabiens, dem Iran, Teilen Indonesiens und Pakistans, mit Afghanistan (in den von der NATO beherrschten Gebiete allerdings gegenüber früher gemildert), mit dem Sudan, mit Nord-Nigeria, mit Malysia und in den anderen islamisch-dominierten Staaten gilt meist wenigstens das islamische Familienrecht als verbindliches Recht, was schon schlimm genug ist, auch wenn es direkt aus dem Koran abgeleitet ist - aus Sure 4, 34, wie Du weißt – eine von mehreren manchen Westlern, darunter auch mir, schon etwas makaber anmutende Suren.
(20-07-2014, 11:06)Koon schrieb: [ -> ] (20-07-2014, 03:45)Erich schrieb: [ -> ]Und dass mich viele Muslime allein aufgrund meiner Herkunft als Christ sehen, stimmt zwar, aber dafür kann ich nix.
joww willkommen im Club... ich würde sagen auf Grund meiner Herkunft sehen mich viele als Fundamentalist an ... dafür kann ich aber nix
Ooch weißt Du, es geht hier ja nicht um Dich, es geht um die Vorstellungen der islamischen Mehrheit. Und wo eine Mehrheit ist, ist natürlich auch immer eine Minderheit
, zu der Du und Mustafa zu gehören scheinen.
(20-07-2014, 11:06)Koon schrieb: [ -> ] (20-07-2014, 03:45)Erich schrieb: [ -> ]Großmächte tun manchmal auch heute noch, was alle Großmächte der Vergangenheit taten, die islamischen Großmächte (Mohammed, frühe Kalifen, Osmanen, Mogulen) eingeschlossen. Das war so im Irak, wo sie allerdings ganz zweifelsfrei einen Staat von einem blutigen Diktator befreiten
falsch..!!! die befreiten das Öl von einem Blutigen Diktator, und dafür haben sie so viel Blut vergossen, dagegen scheint mir dieser Diktator Engelhaft gewesen
Das einzige, was ich im Zusammenhang mit der Irak-Invasion feststellen kann, ist, dass sie durch eine Lüge zustande kam und wirtschaftlich ein Fiasko für die Invasoren war (nix Profit aus Ölquellen oder Gasvorkommen – lediglich immense Kosten für die Invasion), dass aber immerhin ein blutiger Diktator gestürzt wurde, der ein Vielfaches von dem, was die westliche Invasion an Toten bewirkte, zu verantworten hatte. Ich persönlich lehne allerdings auch im Fall einer Diktatur, von der nach der Verhinderung der beabsichtigen Integration Kuweits in den Irak keine akute Gefahr mehr ausging, eine militärische Intervention ab. Die erzwungene Wende bringt oft wenig Nutzen für die Bevölkerung, wie der Fall Irak beweist. Auch hätte man die Unterdrückung von internen Konflikten, wie sie jetzt im Irak ausbrechen, besser Saddam überlassen sollen. Ich bin froh, dass D nicht der Aufforderung der USA folgte und kein Truppenkontingent zum Sturz des Regimes von Saddam Hussein entsandte.
(20-07-2014, 11:06)Koon schrieb: [ -> ] (20-07-2014, 03:45)Erich schrieb: [ -> ]wenn es auch m.M.n. eine ausgemachte Dummheit war. Es war sicher nicht so in Afghanistan. Von dort wurden die USA am 11.09.01 angegriffen. Und den Tod von um die 3000 Zivilisten und Zerstörung von Gebäuden (World trade center, Teile des Pentagon) hätte wohl auch keine andere Großmacht hinnehmen können, ohne aktiv zu werden, schon weil die Regierungen in einer Demokratie wiedergewählt werden wollen.
o wie rührend... die Wahrheit ist, diese Unschuldigen 3000 Menschen sind Opfer eine Tyrannen Politik von einen sogenannten Weltmacht namens USA... schau dir einfach den Film "Fahrenheit 9/11 von Michael Moor... wäre eine Abwechslung zum Allgemeine Tagesschau Wissen
Mir sind einige Verschwörungstheorien über den 09.11.01 bekannt, dem Inhalt nach auch die des Michael Moor. Glaubhaft erscheint mir keine einzige dieser z.T. an den Haaren herbeigezogenen Theorien und Michael Moor stellt auch keine Autorität dar, der man wider alle Wahrscheinlichkeit zu glauben hätte. Aber den gewählten Präsidenten Bush als „Tyrannen“ zu bezeichnen, ist natürlich vollkommen unzutreffend.
(20-07-2014, 11:06)Koon schrieb: [ -> ] (20-07-2014, 03:45)Erich schrieb: [ -> ]Im Übrigen ist das Streben der Taliban nach einer islamischeren Gesellschaft ja nichts, was eine Folge der westlichen Invasion wäre, sondern etwas, was vorher schon eingeführt war. Und dieses System ist definitiv religionsbedingt, ebenso wie der Anschlag vom 11.09.01 religionsbedingt war. Zu beachten ist natürlich auch, dass das in Afghanistan vor der NATO-Invasion herrschende islamisch ausgerichtete Regime ganz ähnlich in anderen Staaten bereits eingeführt sind, während einige Staaten dabei sind, zu versuchen, Gottesstaaten zu realisieren.
arme lieber Erich.. spätestens nach dem Tod von Osama Bin Einkaufsraum, müssten Ami Wessi Allianz den Afghanistan verlassen müssen, und sie ihrem Natürlichen Entwicklung, ohne Beeinflussung überlassen müssen... das sagen auch die einschlägigsten Untersuchungen von Wissenschaftlern... warum die Allianz noch in Afghanistan ist, und versucht sogar in Länderdreieck China, Pakistan, Indien eine Krieg zu verzetteln hat ganz andere Gründe .... eine davon ist z.B das --- > *http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/metalle-in-afghanistan-usgs-karte-zeigt-potential-an-bodenschaetzen-a-846500.html
Noch `ne Verschwörungstheorie!!! Weder die Amis noch ein anderer an der Invasion beteiligter Staat profitierten wirtschaftlich durch die Invasion in Afghanistan und der Vorwurf, die NATO versuche zwischen China, Pakistan und Indien einen Krieg anzuzetteln, ist geradezu aus der Luft gegriffen !!! Im Übrigen wird Afghanistan von den westliche Truppen verlassen. Die Totalräumung begann bereits.
Zudem ist ganz einfach Fakt, dass Afghanistan vor der westlichen Invasion die Scharia zu gültigem Recht erhoben hatte, was definitiv belegt, dass sie NICHT Folge westlichen angeblichen Imperialismus ist !!! – und das wäre selbst dann so, wäre irgendeine der Verschwörungstheorien Wahrheit.
(20-07-2014, 11:06)Koon schrieb: [ -> ] (20-07-2014, 03:45)Erich schrieb: [ -> ]Gottesstaaten sind nicht Ergebnis des angeblichen westlichen Imperialismus oder der angeblichen Ausbeutung durch den Westen. Ursache dafür ist allein die Religion, der Islam!!![/b]
o doch... ist sogar eine englische Erfindung, und Wir kennen das aus dem Übergang Osmanische Kaiserreich zur Republik Türkei all zu gut... und es gibt noch viele andere Beispiele
Naja, Du meinst es wohl nicht so, wie Du es oben ausgedrückt hast. Denn Gottesstaaten sind natürlich keine „englische Erfindung“. Auch sind sie natürlich nicht das Ergebnis westlichen Imperialismus, was schon deshalb definitiv nicht möglich ist, weil sie schon lange bevor der Westen Teile der islamischen Welt kolonisierte, existent waren !!!, n.b. auch unter der Herrschaft der Osmanen, sowohl in deren Kernland, was ja auch Produkt einer Eroberung ist, nämlich der Konstantinopels unter Fatih Sultan Mehmet, und der weiteren türkischen Eroberungen, die zudem durchaus mit dem Status westlicher Kolonien vergleichbar waren.
Zusammengefasst:
Die Religion Islam ist eine Ideologie, die aus ihrem religiösen Selbstverständniss heraus individuelle Freiheit weitgehend unterdrückt und gegen eine Trennung von Staat und Religion eintritt!!! Dass dies so ist, ist nicht vom Westen zu verantworten!