12-09-2013, 06:06
(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]Das sagte ich doch bereits... in einem Fall besteht der Folgezustand aus zig Sternen und Galaxien, welche sich aus dem Grundzustand eines nach dem Urknall weitestgehend strukturlosen Universums heraus entwickelten, und als zweites Beispiel brachte ich komplexe Organismen, die aus einer einzelnen (befruchteten) Eizelle (=Grundzustand) heraus entstehen und deren Morphologie als erwachsenes Lebewesen (=Folgezustand) maßgeblich durch die Erbinformation in eben jener Zelle bestimmt ist. Nicht umsonst heißt es auch gerne, der "Bauplan" von Lebewesen sei in ihrer DNA verschlüsselt...(11-09-2013, 18:11)Noumenon schrieb: [ -> ]Bestreitest du etwa, dass es sich bei den genannten Prozessen um Vorgänge handelt, die auf einen durch den Anfangszustand determinierten Folgezustand hin gerichtet sind...?ja, das sagte ich
was wäre denn die richtung, auf welchen folgezustand hin soll denn was warum gerichtet sein?
(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]über kontingenz wurde schon genug gesagt - wenn du zu faul warst, den thread bisher zu lesen, oder nicht in der lage bist, das gesagte zu erfassen, so ist das nicht meine schuldIch hatte den Thread erst kürzlich überflogen, aber keine für den Sachverhalt relevanten Argumente finden können. Wenn du da anderer Meinung aber zu faul bist, das Wesentliche noch einmal auf den Punkt zu bringen, ist das ebenfalls nicht meine Schuld.
(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]es gibt selbstverständlich auch habitate, in denen warmblüter nicht die "fittest" sind.Ja, das ist richtig, aber wir sprachen ja über sich verändernde Umweltbedingungen, und wenn man hier als einfaches Beispiel etwa die Temperatur nimmt, die sich in der Regel ja teilweise bereits innerhalb kürzester Zeiträume (Tagesverlauf) ändern tut (eine Ausnahme bildet etwa die Tiefsee), dann sind diejenigen Lebewesen, welche eine höhere Toleranzschwelle gegenüber Temperaturschwankungen aufweisen, eben im Vorteil. Welche Vorteile genau, wird bspw. recht hübsch auf der folgenden Seite aufgeführt:
*http://www.philipphauer.de/info/bio/wechselwarm-gleichwarm
Zitat:
- Die Toleranzbereich ("Lebensbereich") bzw. die ökologische Potenz ("Aktives Leben") ist bei gleichwarmen Tieren wesentlich größer und effektiver nutzbar.
- Wechselwarme Tiere haben ein nur kurzes Optimum bzw. Präferendum, während gleichwarme ein sehr bereites Präferendum haben. Sie können in einem besonders größeren Bereich uneingeschränkt, unabhängig und effizient leben.
- Generell sind gleichwarme Tiere leistungsfähiger, da die "Intensität der Lebensvorgänge" im Optimum höher ist als bei wechselwarmen Tieren - sowohl in den Spitzen als auch im Durchschnitt.
- Wechselwarme Tiere müssen wesentlich früher und länger überwintern: Wärme- und Kältestarre setzten unerbittlich ab einem bestimmtem Punkt ein.
- Gleichwarme Tiere können besser mit Temperatur-Extremen umgehen und unter ihnen länger überleben.
Denken wir nun noch an die immer wiederkehrenden Eiszeiten im Laufe der Erdgeschichte, dann wird schnell klar, welche Organismen hier einen recht erheblichen Evolutionsvorteil besitzen und dank ihrer flexiblen Anpassungsfähigkeit optimaler an eine sich dynamisch verändernde Umwelt angepasst sind.
Insofern ist die eingangs von Keksdose gewählte Formulierung des 'besser angepassten Organismus' auch etwas unglücklich gewählt, so das Erfolgsrezept offenbar ja gerade in der Anpassungsfähigkeit (oder 'ökologischen Potenz', wie oben im Zitat erwähnt) liegt, die beim Menschen bspw. vermöge seiner Intelligenz (=Problemlösekompetenz) recht hoch sein dürfte. Wie hoch genau, das wird wohl erst die Zukunft zeigen...
(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]Das hatten wir ja schon einmal... nicht vorhersagbar ist auch die Entwicklung chaot.-det. Systeme, aber chaot.-det. Systeme unterliegen nicht dem Zufall, weshalb man eben gut beraten ist, Zufall nicht lapidar mit Nichtvorhersagbarkeit gleichzusetzen...(11-09-2013, 18:49)Noumenon schrieb: [ -> ]Da frag' mal Petronius, wie "zufällig" der Prozess des Zerfalls eines Atomkerns ist...ach, komm schon...
daß in diesem zusammenhang hier "zufällig" für "nicht vorhersagbar" steht, ist sonnenklar
(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]Selbstverständlich gibt es das, was sich u.a. schon allein an der Evolution des Gehirns zeigt.(11-09-2013, 18:49)Noumenon schrieb: [ -> ]es gibt keinen trend, auch keine "ausnahmen" von irgendeiner "regel", alles müsse immer komplexer werden(11-09-2013, 18:42)Gundi schrieb: [ -> ]Ein Organismus kann auch theoretisch durchaus auch vom komplexen wieder zum einfachen "evolutionieren".Ausnahmen bestätigen freilich die Regel. Der globale Trend zeigt aber in eine andere Richtung und geht nun einmal hin zu einer Zunahme an Komplexität
*http://www.geo.de/GEO/natur/tierwelt/das-gehirn-evolution-des-gehirns-57363.html
(^nur für interessierte Leser - dir ist das ja sicherlich alles schon bekannt)
Eine kurze Recherche im Netz hätte das aber ebenfalls recht schnell bestätigen können, siehe etwa hier...
*http://www.helpster.de/hoeherentwicklung-definition-und-merkmale_108310#anleitung
...oder hier bei Neukamm (weiter unten - Punkt 2)...
*http://www.martin-neukamm.de/junker5.html
Zitat aus der 2. Quelle:
"Wenn es eine transspezifische Evolution gibt, muß eine Anagenese (Höherentwicklung) - im Sinne des schrittweisen Auftretens immer komplexerer Lebensformen - im Fossilienbefund festzustellen sein. Diese Folgerung leuchtet, wie v. DITFURTH betont, unmittelbar ein:
[...]
Diese Erwartung läßt sich paläontologisch bestätigen. Betrachtet man den Fossilienbefund, treten im Lauf der geologischen Zeit immer komplexere Lebewesen in den Schichten in Erscheinung."
Dass du mit ideologischen Scheuklappen herumrennst, ist mir ja bereits bekannt, aber wie groß sie tatsächlich sind, erstaunt mich dann doch immer wieder aufs Neue...
(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]es gibt nur anpassung an umweltbedingungen - und da kann je nachdem höhere oder weniger ausgebildete komplexität von vorteile sein. wieder in letztlich völliger kontingenzSo wir ja nicht in die Zukunft blicken können, sind solche Trends natürlich stets nur als vorläufig zu betrachten. Ein anderer Trend im Laufe der Evolution war etwa die Entwicklung hin zu immer größeren Lebensformen. Das ging bis zu den Dinosauriern gut, damit war dann aber Schluss und es folgten wieder kleinere 'Modelle'. Zweitens ist es natürlich auch nicht so, dass weniger komplexe Lebewesen (etwa Einzeller) durch komplexere Lebewesen verdrängt würden, sondern vielmehr herrscht eine Koexistenz. Gleichsam gibt es ja auch im Zuge der technischen Evolution einen Trend zu höherer Komplexität, aber nichtsdestotrotz hat ein anständig geführter Haushalt bspw. immer noch einen schlichten und einfach konstruierten Hammer im Werkzeugkasten, wie es ihn vom Grundaufbau her schon seit etlichen tausenden Jahren gibt.