12-09-2013, 23:57
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]Die "Definition" schmiss ich ja eingangs bereits hinterher:(12-09-2013, 06:06)Noumenon schrieb: [ -> ](11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]was wäre denn die richtung, auf welchen folgezustand hin soll denn was warum gerichtet sein?Das sagte ich doch bereits... in einem Fall besteht der Folgezustand aus zig Sternen und Galaxien, welche sich aus dem Grundzustand eines nach dem Urknall weitestgehend strukturlosen Universums heraus entwickelten
das ist wischiwaschi und blabla, aber keine definition einer zielrichtung.
...zielgerichtete Prozesse, d.h. Vorgänge, die auf einen durch den Anfangszustand determinierten Folgezustand hin gerichtet sind - im Gegensatz zu zufälligen Prozessen, deren Ergebnis in der Regel gänzlich offen ist.
Freilich ist das nicht als 'lehrbuchreife Definition' zu verstehen. Aber worum es mir ging, dürfte wohl klar sein.
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]du sagst ja auch nichts anderes als ich: daß sich nämlich entwickelt, was auch immer sich entwickeltNein, eben nicht. Wie sich das Wetter während der nächsten zwei, drei Wochen entwickeln wird, ist kontingent, wie sich das frühe Universum während der nächsten Jahrmillionen entwickeln wird, ist 'vorgeschrieben' (qua inhärenter Naturgesetze), zu was für einen Organismus sich eine Eizelle während der nächsten Wochen/Monate entwickeln 'soll', ebenso.
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]kein ziel, nirgendsWeil du immer noch an den althergebrachten Auffassungen von 'Ziel' festhältst. Genauso gut könnte man auch bestreiten, dass eine Dampfmaschine 'Arbeit' verrichtet, mit der Begründung, dass 'Arbeit' allein eine dem Menschen vorbehaltene Tätigkeit sei...
Falls dir der Terminus 'Ziel' nicht passt, kannst du ihn für dich selbst gerne in deine eigene Privatsprache übersetzen. Du scheinst ja der Meinung zu sein, dass ein Ziel stets mit einer dahinterstehenden (willentlichen) Absicht und einer gewissen Zielvorstellung verbunden sei. Dann erkläre uns hier doch bitte mal, wie man sich dies etwa bei einzelligen Organismen vorzustellen hat, die ja im Rahmen der Mikrobiologie ebenfalls als zielgerichtete Entitäten aufgefasst werden, obwohl sie keinerlei kognitive Fähigkeiten besitzen. Oder welche Absichten und Zielvorstellungen genau ein Marschflugkörper hat, während er sein Ziel anpeilt.
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]Als Beispiel für eine durch Anfangsbedingungen auf einen bestimmten Folgezustand hin gerichtete (d.h. zielgerichtete) Entwicklung.(12-09-2013, 06:06)Noumenon schrieb: [ -> ]und als zweites Beispiel brachte ich komplexe Organismen, die aus einer einzelnen (befruchteten) Eizelle (=Grundzustand) heraus entstehen und deren Morphologie als erwachsenes Lebewesen (=Folgezustand) maßgeblich durch die Erbinformation in eben jener Zelle bestimmt ist. Nicht umsonst heißt es auch gerne, der "Bauplan" von Lebewesen sei in ihrer DNA verschlüsselt...wofür soll es ein beispiel sein, biologische selbstverständlichkeiten zu referieren?
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]sicher nicht für eine wie auch immer geartete zielgerichtetheit der evolutionSetz' dich doch lieber mal mit modernen Erkenntnissen der Evolutionstheorie auseinander, anstatt hier wie ein trotziges Kind alles zu bestreiten, was nicht in dein vorgestriges ideologisches Weltbild passt.
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]Auch über weitaus längere Zeiträume sind warmblütige Spezies im Vorteil. Stichwort 'Eiszeit' nannte ich ja bereits.(12-09-2013, 06:06)Noumenon schrieb: [ -> ]du hast mich nicht verstanden. ich sprach nicht davon, daß es nachts kälter ist als tagsüber, sondern vom selektionsdruck, der der evolution zugrundeliegt. dabei geht es um ganz andere zeiträume als nur 24 stunden(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]es gibt selbstverständlich auch habitate, in denen warmblüter nicht die "fittest" sind.Ja, das ist richtig, aber wir sprachen ja über sich verändernde Umweltbedingungen, und wenn man hier als einfaches Beispiel etwa die Temperatur nimmt, die sich in der Regel ja teilweise bereits innerhalb kürzester Zeiträume (Tagesverlauf) ändern tut (eine Ausnahme bildet etwa die Tiefsee), dann sind diejenigen Lebewesen, welche eine höhere Toleranzschwelle gegenüber Temperaturschwankungen aufweisen, eben im Vorteil
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]Das Gehirn ist ein hervorragendes Beispiel für ein Organ, deren Komplexität im Laufe der Evolution stetig zunahm. Hoffentlich muss ich nicht erst noch Bildchen malen, damit du es begreifst...(12-09-2013, 06:06)Noumenon schrieb: [ -> ](11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]es gibt keinen trend, auch keine "ausnahmen" von irgendeiner "regel", alles müsse immer komplexer werdenSelbstverständlich gibt es das, was sich u.a. schon allein an der Evolution des Gehirns zeigt
inwiefern?
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]und was hat die entwicklung des gehirns mit dem von mir angeführten beispiel für eine entwicklung zu weniger komplexität zu tun?Seit wann werden Trends durch Einzelfälle widerlegt? Ist etwa bspw. der Trend zu mehr Wirtschaftswachstum widerlegt, nur weil Liselotte Müller mit ihrer Firma rote Zahlen schreibt?
(12-09-2013, 09:36)petronius schrieb: [ -> ]Mitnichten. Die erörterten Hypothesen stehen lediglich unter Fallibilitätsvorbehalt, wie auch in den Naturwissenschaften allgemein üblich. Das ist alles.(12-09-2013, 06:06)Noumenon schrieb: [ -> ]schön, daß du mich bestätigst(11-09-2013, 20:54)petronius schrieb: [ -> ]es gibt nur anpassung an umweltbedingungen - und da kann je nachdem höhere oder weniger ausgebildete komplexität von vorteile sein. wieder in letztlich völliger kontingenzSo wir ja nicht in die Zukunft blicken können, sind solche Trends natürlich stets nur als vorläufig zu betrachten. Ein anderer Trend im Laufe der Evolution war etwa die Entwicklung hin zu immer größeren Lebensformen. Das ging bis zu den Dinosauriern gut, damit war dann aber Schluss und es folgten wieder kleinere 'Modelle'